Das Drehtürmodell/Digitale Drehtür

Der Name Drehtürmodell beschreibt das Grundprinzip: Der Schüler/die Schülerin wechseln zwischen dem regulären Unterricht und einer Form der individuellen Förderung. Dabei verlassen sie zeitweilig den Unterricht, müssen den versäumten Unterrichtsstoff aber selbstständig nacharbeiten und die Klassenarbeiten und schriftlichen Überprüfungen mitschreiben.

Insbesondere die Selbstlernangebote der Digitalen Drehtür können auch genutzt werden ohne den Klassenraum zu verlassen.

1. Mögliche Aktivitäten im Drehtürmodell

  • Unterricht in höheren/anderen Klassen besuchen. Es empfiehlt sich, die Klassenarbeiten in der regulär besuchten Jahrgangsstufe für die Festlegung der Gesamtnote für die Klassenarbeiten heranzuziehen. Für die Note im Bereich „andere Leistungsnachweise“ können auch die Leistungen in der höheren Klassenstufe berücksichtigt werden.

  • mehr als 3 Leistungskurse belegen oder einen zusätzlichen Grundkurs belegen.

  • 2 Fremdsprachen parallel lernen. Dies ist besonders einfach, wenn zwei Fremdsprachenangebote parallel liegen. Eine der beiden Sprachen muss dabei als laufbahnrechtlich verbindliche zweite Fremdsprache festgelegt werden, zu der jederzeit als alleinige zweite Fremdsprache zurückgekehrt werden kann. Über die Leistungen in der weiteren Fremdsprache erhalten die Schülerinnen und Schüler eine Bemerkung auf dem Zeugnis.

  • eigenständige Projekte durchführen; möglichst im Team (die Schülerinnen und Schüler könnten z.B. in einer Projekte-AG betreut werden für die ZAG-Stunden genutzt werden können)

  • Konkrete Projekte durchführen in Zusammenarbeit mit Firmen/Vereinen und öffentlichen Institutionen

  • Praktika während der Unterrichtszeit absolvieren

  • Selbstlernpakete nutzen z.B. aus dem Internet, von Universitäten, Bücher, Selbstlernzentrum in der Bibliothek

  • an Wettbewerben teilnehmen (Informationen zu Wettbewerben: http://foerderung.bildung-rp.de/begabtenfoerderung/ausserschulische-foerdermoeglichkeiten/wettbewerbe.html)

  • Vorlesungen an der Universität besuchen/bzw. Fernstudienangebote nutzen (Informationen zum Frühstudium: http://foerderung.bildung-rp.de/begabtenfoerderung/ausserschulische-foerdermoeglichkeiten.html

2. Organisatorische Hinweise

  • Um die Akzeptanz bei den Kollegen zu erhöhen, kann man vereinbaren, dass die Schülerinnen und Schüler vor jeder Stunde fragen müssen, ob sie der folgenden Unterrichtsstunde fernbleiben dürfen. Es gibt aber Schülerinnen und Schüler denen dies unangenehm ist.

  • Es ist sinnvoll, dass Klassenarbeitstermine zwischen den beteiligten Lehrkräften abgesprochen werden. Man kann aber auch vereinbaren, dass Klassenarbeiten in der Ursprungsklasse immer Vorrang haben.

  • Falls es nicht möglich ist, dass der Schüler/die Schülerin den Klassenraum verlässt, kann er/sie auch im Klassenraum (evtl. in einer besonderen Ecke) eigenständig an eigenen Themen/Projekten arbeiten. Besonders gut eignen sich Stillarbeitsphasen.

  • Es ist hilfreich, wenn ein Mentor/eine Mentorin/ein fester Ansprechpartner für die Schüler und die beteiligten Lehrkräfte festgelegt wird.

  • Der Mentor/die Mentorin kann von dem Schüler/der Schülerin gewählt werden

  • oder es werden 1-2 Ansprechpartner für die Betreuung des Drehtürmodells von der Schule festgelegt.

  • Festlegung von Regeln zur Nachbereitung des versäumten Unterrichts z. B. in einem Lernvertrag

  • Benennen von zwei Mitschülerinnen/zwei Mitschülern (für jeden Teilnehmer am Drehtürmodell), die am Unterricht teilnehmen und regelmäßig Unterlagen aus dem Unterricht an die Schülerinnen und Schüler weitergeben, die den Unterricht verlassen haben.

  • Der Schüler/die Schülerin führt ein Lerntagebuch, in dem festgehalten sind: Das Thema, die Ziele, die gewünschte Form der Ergebnisse, die Zeitplanung, die regulären Unterrichtsstunden, die versäumt wurden und die selbständigen Unterrichtsgänge sowie eigene Ideen, Vorschläge zur Verbesserung der Förderung. Am Ende jeder Woche notiert er/sie einen kurzen Zwischenbericht über erledigte Tätigkeiten, neue Ideen, usw. Das Lerntagebuch kann zum Portfolio ausgebaut werden.

  • Es ist wünschenswert, wenn der Schüler/die Schülerin die Ergebnisse seines/ihres Projektes in geeigneter Weise in den Unterricht der eigenen Klasse oder in einer anderen Lerngruppe einbringt oder sie in angemessener Weise der Schulöffentlichkeit präsentiert.

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